Schloss Bleckede – ein historisches Kleinod

Der Aussichtsturm im Biosphaerium

Wer das Biosphaerium Elbtalaue besucht, den erwartet nicht nur eine Aquarienlandschaft, eine Biberanlage und eine Ausstellung rund um das Biosphärenreservat mit vielen interaktiven Elementen, sondern auch ein Aussichtsturm, der weit in die Aue blicken lässt.
Als integrierter Bestandteil der Gesamtanlage erreichen Sie nach gut 90 Stufen in 20 Metern Höhe die Aussichtsplattform. Die moderne Stahlkonstruktion wurde im Jahr 2002 in den historischen Turmstumpf eingebracht. Durch diese Vorgehensweise wurde die historische Substanz am wenigsten beeinträchtigt.  
Dabei richtet sich die Höhe des heutigen Turmes nach der historischen Höhe, soweit sie sich aus alten Zeichnungen ablesen lässt. Die Ursprünge des Turmes liegen wohl in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts.
Im Laufe der Jahrhunderte mag er als Wehr- und Gefangenenturm, aber auch zur Kontrolle der in Sichtweite befindlichen Elbschifffahrt gedient haben. Schließlich galt es, den Elbzoll einzutreiben. Heute steigen Sie zum Vergnügen die Wendeltreppe hinauf und genießen die traumhafte Aussicht.

Ein Blick in die Geschichte vom Schloss Bleckede

Ein Blick in den Nordflügel auf YouTube

Film zum Schloss Bleckede auf Youtube

Nach der Sanierung des Nordfügels in den Jahren 2018 bis 2021 entstand ein gut 7-minütiger Film zu dem gelungenen Projekt. Darin stellen u.a. der Architekt des Projektes, der Restaurator und die Glasmalerin die Ergebnisses ihres Wirkens vor. So bekommen Sie lebendigen Eindruck vor allem von den repräsentativen Räumen des Nordflügels, also vom Schlosssaal, vom Gerichtssaal und vom Renaissance-Zimmer. Klicken Sie einfach auf das nebenstehende Bild oder nutzen Sie nachfolgenden Link: https://www.youtube.com/watch?v=5AQLyDpFsy0

SchlossPost (pdf-Datei 4,5 MB)

SchlossPost zur Sanierung des Nordflügels

Wissen Sie noch, was Sie vor fast fünfundzwanzig Jahren so bewegt hat? Der Begriff „Millennium“ war in aller Munde; die Computer hatten den Jahrhundertwechsel geschafft. Und dann war da noch die EXPO 2000 in Hannover und andernorts – auch in Bleckede, im Rahmen des Projektes „Wendepunkte“.

Alles ganz schön lange her und zumeist schon vergessen. Doch ein Projekt startete im Jahr 2000 und wirkt bis heute nach: Die Stadt Bleckede erwarb damals vom Landkreis Lüneburg das Schloss Bleckede und fasste den ersten von drei Bauabschnitten an, um dieses einmalige Denkmal für Bleckede und für die Zukunft zu erhalten.

Entdecken Sie in dieser SchlossPost aus dem Jahr 2021 was seither geschehen ist und wie insbesondere der Nordflügel zuletzt saniert wurde. Nur das darin enthaltene Gewinnspiel ist leider schon ausgespielt ...

Viel Vergnügen bei der Lektüre!

Das Biosphaerium Elbtalaue – Schloss Bleckede ist ein unter Denkmalschutz stehendes historisches Ensemble aus verschiedenen Jahrhunderten. Der älteste Teil ist der historische Turmstumpf, der auf das 13. Jahrhundert zurückgeht. Die beiden Gebäudeflügel stammen aus der Zeit um 1600 beziehungsweise aus der Mitte des 18. Jahrhunderts. Durch die verschiedenen Bauzeiten haben die beiden Flügel ein sehr unterschiedliches Aussehen. Während der jüngere Westflügel aus dem späten Barock mit einfachem, bemaltem Gefache von weitem einen flächigen Eindruck macht, sind die Fassaden des älteren Nordflügels ziegelsichtig. Die Backsteine bilden z. T. Schmuckgefache, die bemalten Balken beinhalten eine Inschrift sowie fächerartige, bemalte Schnitzereien.
Das Nebengebäude, die ehemalige Remise, in der sich heute die Aquarienlandschaft befindet, stammt aus der Mitte des 19. Jahrhunderts.
Das Ensemble ist fast komplett von einem Wassergraben umgeben, eine Holzbrücke führt in den benachbarten Schlosspark.
Wer sich für die Baugeschichte des Schlosses interessiert, findet im Biosphaerium Elbtalaue im Ausstellungsraum „Schlossgeschichten“ im Erdgeschoss sowie an verschiedenen Stellen in der Ausstellung noch heute sichtbare Hinweise. So lassen sich im Kellergeschoss die verschiedenen Vorgängerbauten erahnen und auf dem Dachboden, der mit einer Ton-Licht-Schau erläutert und beleuchtet wird, zeigt sich, dass Dachböden mehr als „ein Haufen Balken“ sind.
Die Gebäude umfassen einen mit Kopfsteinpflaster verlegten Hof, der im Sommer zum Kaffeetrinken und Verweilen im Café "Herr Biber" einlädt – immer mit Blick auf den burgenhaften Spielplatz.
Über das Jahr finden hier verschiedene attraktive Veranstaltungen statt, darunter Open-Air-Konzerte, wie zum Beispiel im Rahmen der Mecklenburgischen Festspiele, das Schlossfest am Historischen Wochenende, der Start der ElbeVeloTour oder Konzerte für Kinder.

Das Schloss Bleckede hat über die Stadtgrenzen hinaus eine hohe (bau-)historische Bedeutung. Wie schon in früheren Bauabschnitten hat die Stadt Bleckede daher Mitstreiter gesucht und gefunden, um die finanziell notwendigen Mittel für den Erhalt des Nordflügels zu sichern. Alles in allem beliefen sich die Gesamtkosten auf ca. 2,3 Mio. Euro. Sparkassenstiftung Lüneburg 425.000 Euro Deutsche Stiftung Denkmalschutz 50.000 Euro Der größte Anteil wurde aus dem niedersächsischen Städtebauförderungsprogramm „Städtebaulicher Denkmalschutz“ finanziert (die oberen drei Bausteine auf dieser Seite). Die Stadt Bleckede wurde 2015 in das Programm aufgenommen; das Schloss Bleckede ist nach der Innenstadt dabei das größte öffentliche Projekt. Daneben werden aber auch private Investoren beim Erhalt ihrer Häuser unterstützt. Auch aus der Region gab es große Unterstützung: So beteiligten sich die Sparkassenstiftung Lüneburg mit 425.000 Euro und der Landkreis Lüneburg mit 325.000 Euro an den Gesamtkosten. Beide Institutionen sind schon seit vielen Jahren und auch bei früheren Bauabschnitten langjährige Partner der Stadt Bleckede und fördern sowohl den Erhalt des Gebäudes wie auch den Betrieb in seinen verschiedenen Dimensionen.

Der Löwenanteil der Finanzierung ist mit jeweils ca. einer halben Million Euro in die Sanierung des Innenbereichs und in die Fassaden geflossen. Ganz speziell für die historisch getreue Sanierung der Fenster im Treppenhaus und im Gerichtssaal wurde die Deutsche Stiftung Denkmalschutz gewonnen. Dank der Unterstützung des Ortskuratoriums Lüneburg konnte hierfür die bedeutende Summe von 50.000 Euro zur Verfügung gestellt werden.

Die Stadt Bleckede ist hoch erfreut über die umfassende Unterstützung und dankt allen genannten Partnern ganz herzlich.

Akteure und Partner bei der Sanierung des Nordflügels